Reflections – Why I Left Tattooing to Pursue Painting

Sometimes, change comes quietly.

It grows slowly over the years – almost unnoticed – until one day, it calls for a new form of expression.

My creative journey began with a degree in design, where I was given the freedom to explore different techniques and materials.
This joy of experimentation and curious exploration still shapes my work today.

As a tattoo artist, I carried this passion forward for many years.
For over 14 years, I had the privilege of creating art on people's skin – a process that required deep trust, intense encounters, and a very special kind of expression.
I am deeply grateful for that time, for every encounter, and for all the trust placed in me.

Tattooing helped me develop my own artistic voice.
It taught me how to work precisely yet expressively with line, form, and structure.
These experiences continue to shape my painting today: I combine drawn elements with free-flowing forms and spontaneous gestures.
The gestural expression remains – only the medium has changed.

In recent years, I felt a quiet but growing longing to work even more freely and intuitively.
But it was only during a longer break, after many intense years, that I could truly give space to this inner voice.
Through stepping back and slowing down, it became clearer that a new form of working wanted to emerge – one that is less driven by external frameworks and more by my inner experience.

This development does not mean leaving my years as a tattoo artist behind.
On the contrary: it is an essential part of my path, and without it, I wouldn't be where I am today.
During that time, I honed my eye for detail and composition — skills that now play a vital role in my painting.
I also learned a great deal about people — about their personal stories, their experiences, and the deep emotions often processed through tattoos.
I discovered how profoundly art can resonate when it carries personal meaning.
Often, I also felt a special connection with my clients: shared aesthetic sensibilities, music tastes, and even common themes revealed themselves almost naturally.
All these experiences now flow into my work.

It is a natural continuation — a new chapter that has organically evolved from everything before.

Today, I dedicate myself to painting with the same passion, devotion, and attention to detail that also shaped my tattoo art.
And even though the medium has changed, my core intention remains the same: to create expression, to forge connection, and to give emotions a place to exist.

I’m excited to share this new chapter with you.
And I’m deeply grateful to everyone who has been — and continues to be — part of this journey: once on the skin, now on the canvas.

Deutsch // Reflections – Warum ich aufgehört habe zu tätowieren

Manchmal kommen Veränderungen leise.
Sie wachsen über Jahre, fast unbemerkt – bis sie eines Tages spürbar werden und nach einem neuen Ausdruck verlangen.

Mein kreativer Weg begann mit einem Designstudium, das mir die Freiheit gab, in verschiedenen Techniken zu experimentieren.
Diese Freude an der Vielfalt und das neugierige Forschen prägen mich bis heute.

Als Tätowiererin durfte ich diese Leidenschaft viele Jahre weitertragen.
Über 14 Jahre lang durfte ich für Menschen Kunst auf die Haut bringen – ein Prozess, der tiefes Vertrauen, intensive Begegnungen und eine sehr besondere Form des Ausdrucks bedeutete.
Ich bin zutiefst dankbar für diese Zeit, für jede Begegnung und für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde.

Tätowieren hat mir geholfen, meine eigene Handschrift zu entwickeln.
Es hat mich gelehrt, mit Linie, Form und Struktur präzise und gleichzeitig lebendig umzugehen.
Diese Erfahrungen prägen meine Malerei bis heute: In meinen Bildern verbinde ich zeichnerische Elemente mit freien, fließenden Formen und spontanen Gesten.
Der gestische Ausdruck bleibt – das Medium hat sich verändert.

In den letzten Jahren spürte ich eine leise, wachsende Sehnsucht, noch freier und unmittelbarer zu arbeiten.
Aber erst durch eine längere Auszeit, die ich mir nach vielen intensiven Jahren nahm, konnte ich dieser inneren Stimme wirklich Raum geben.
Im Abstand, im Innehalten, wurde mir klarer, dass sich eine neue Form des Arbeitens in mir entfalten möchte – eine, die weniger von äußeren Vorgaben geprägt ist und mehr von meinem inneren Erleben.

Diese Entwicklung bedeutet nicht, dass ich die Zeit als Tätowiererin hinter mir lasse.
Im Gegenteil: Sie ist ein fundamentaler Teil meines Weges, und ohne sie wäre ich heute nicht hier.
In dieser Zeit konnte ich meinen Blick für Details und Komposition schärfen, was heute ein wichtiger Teil meiner Malerei ist.
Ich habe viel über Menschen gelernt – über ihre persönlichen Geschichten, ihre Erfahrungen, die sie oft mit einer Tätowierung verarbeitet haben.
Dabei durfte ich erleben, wie tief Kunst wirken kann, wenn sie persönliche Bedeutungen trägt.
Oft spürte ich auch eine besondere Verbindung zu meinen Kund*innen: Ästhetisches Empfinden, Musikgeschmack oder bestimmte Themen – viele Gemeinsamkeiten haben sich fast selbstverständlich gezeigt.
All diese Erfahrungen fließen heute in meine Arbeit ein.
Es ist vielmehr eine natürliche Weiterentwicklung – ein neues Kapitel, das sich organisch aus dem bisherigen ergeben hat.

Heute widme ich mich der Malerei mit der gleichen Leidenschaft, Hingabe und Liebe zum Detail, die auch meine Tattoo-Arbeiten geprägt haben.
Und auch wenn sich das Medium verändert hat – mein Anliegen bleibt das gleiche: Ausdruck zu schaffen, Verbindung herzustellen, Emotionen einen Raum zu geben.

Ich freue mich sehr, diesen neuen Abschnitt mit euch zu teilen.
Und ich danke allen, die mich auf dieser Reise begleiten – damals auf der Haut und heute auf der Leinwand.

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Embracing the Unexpected: The Power of Chance and Imperfection